Unterwegs im südamerikanischen Suriname
Die Maroons: Afrika-Feeling in Südamerika
Dem Kontakt mit Wasser können Reisende in Suriname kaum entkommen, denn außerhalb Paramaribos wird das Straßennetz dünner und hört in Richtung Süden bald ganz auf. Dann heißt es auch für Urlauber, umsteigen auf das Boot. Acht große Flüsse durchziehen das Land – sie werden zu Transportwegen, um die meisten Ziele im Landesinneren zu erreichen. Insbesondere entlang des oberen Suriname Flusses finden sich Siedlungen der Maroons, die Nachfahren entflohener Sklaven. Da sie unterschiedlichen Stämmen angehört hatten, ergab sich bereits während der Kolonialzeit eine einzigartige Mixtur afrikanischer Traditionen. Zwar haben in ihren Dörfern westliche Errungenschaften Einzug gehalten, doch die Hütten sind noch nach traditioneller Weise gebaut. Das Kunsthandwerk wird gepflegt und Casave-Brot auf dem offenen Feuer gebacken.
Reisende übernachten in kleinen Lodges – vom gehobenen Standard bis zur Unterkunft im Campingstyle mit Hängematten –, die sich in ihrer Gestaltung ebenfalls an afrikanischer Bauweise orientieren. Zu den am besten ausgestatteten gehört die Danpaati River Lodge Die einfach, aber liebevoll eingerichteten Häuschen verfügen über eigene Badezimmer und kleine Veranden mit Hängematte. Für den guten Start in den Tag wird frühmorgens bereits Kaffee oder Tee auf die Veranda gestellt, so dass man die erste Tasse mit Blick auf den Fluss genießen kann. Dieser lädt auch zu einer Reihe Aktivitäten ein. Die Strömung bildet eine Art natürlichen Whirlpool, in dem man herrlich entspannen kann. Weiterhin gibt es ein eigenes Wellnesscenter, wo man sich massieren lassen oder Anwendungen mit einheimischen Zutaten genießen kann. Auch Ausflüge in den umgebenden Regenwald sind möglich (http://danpaati.com).
Indigenes Suriname: Indiokultur und Meeresschildkröten
Neben klassischen Urwaldexpeditionen zu Jaguar, Tapir, Gürteltier, Brüllaffe und zahlreichen exotischen Vögeln bieten Reiseveranstalter auch Besuche bei den indigenen Stämmen Surinames an, die Touristen Einblick in ihre Traditionen gewähren. Die indianischen Ureinwohner wie die Trio und die Wayanas leben zurückgezogen im unzugänglichen Grenzgebiet zu Brasilien. Um diesen Teil des Landes zu erreichen, kann man von den beiden Regionalflugplätzen Paramaribos mit kleinen Propellerflugzeugen zu verschiedenen Landepisten im südlichen Suriname starten. Während des rund zweistündigen Fluges erstreckt sich unten ein fast nur von den Flüssen unterbrochenes grünes Blätterdach. Am Ziel geht es begleitet von kundigen Führern zu Fuß oder auch hier per Boot weiter durch den Regenwald. Geschlafen wird in einfachen Lagern in Hängematten mit Moskitonetzen. Den Speiseplan ergänzt frisch gefangener Fisch und was der Dschungel hergibt.
Auch ohne Flug, sondern über Straße und Fluss können Besucher Eindrücke von der Indiokultur Surinames erhalten. Im äußersten Nordosten des Landes empfängt das Dorf Galibi Besucher in der Myrysji Lodge. Die sehr einfache Herberge ist Ausgangspunkt für Spaziergänge durch die Indio-Gemeinde. Die Bevölkerung gewährt Einblick in ihre Bräuche und Lebensweise bei Brotbacken, Fischdörren, Kunsthandwerk sowie Gesang- und Tanzdarbietungen. Der Ort verfügt auch über ein kleines Museum. Besondere Attraktion für Naturliebhaber sind die nahen, an der Mündung des Flusses Marowijne in den Atlantik befindlichen Eiablageplätze der Meeresschildkröten. Zwischen Februar und Juli können die sanften Reptilien in dem Naturschutzgebiet dabei beobachtet werden.
Das im Nordosten Südamerikas gelegene Suriname ist hierzulande noch ein Geheimtipp. Reisende erwartet tropischer Regenwald, der 80 Prozent der Landesfläche bedeckt, und zu einem großen Teil unter Naturschutz steht. Kleine Lodges inmitten der unberührten Natur sind Ausgangspunkt für Erkundungstouren der vielfältigen Flora und Fauna, u.a. Jaguar, Tapir, Gürteltier, Brüllaffe und zahlreiche exotische Vögel. Aktivurlauber kommen beim Kayaken, Mountainbiken, Angeln oder Reiten auf ihre Kosten. Dazu zeichnet sich das Land durch die ausgesprochen warmherzige und entspannte Wesensart der Bevölkerung aus. Die offene Mentalität ist Ergebnis der großen Vielzahl der Nationalitäten, die sich im Laufe der Jahrhunderte in Suriname ansiedelten und ihre eigenen Traditionen mitbrachten. Von Deutschland fliegt man via Amsterdam mit KLM (Zubringerflüge aus Deutschland, Österreich und der Schweiz) oder Surinam Airways nach Paramaribo. Air Berlin startet ab Düsseldorf nach Curaçao, Anschlussflüge in die Landeshauptstadt Paramaribo mit Insel Air und Surinam Airways. Weiterhin gibt es Verbindungen mit KLM ab Amsterdam nach Aruba und Curaçao mit Anschlussflügen nach Paramaribo ebenfalls mit Insel Air und Surinam Airways.