Nationalpark Rapa Nui – auf der Insel der Steinmänner
Sie liegt weit draußen im Pazifik, rund 3700 Kilometer von der chilenischen Küste entfernt. Die Aura des Geheimnisvollen umgibt sie bis heute, denn niemand konnte je erklären, woher die steinernen Figuren der Moais stammen: Die Osterinsel ist das abgelegenste bewohnte Gebiet der Erde. 71 km² der 162.5 km² Inselfläche wurden zum Nationalpark Rapa Nui erklärt. Er ist seit 1995 ausgewiesenes Weltkulturerbe. Für Touristen gilt auf einer Reise nach Chile der Besuch der Osterinsel mit dem Nationalpark Rapa Nui als absolutes Highlight. Schliesslich haben die Insel und das chilenische Festland nur wenige Gemeinsamkeiten.
Die Anreise zum Nationalpark Rapa Nui
Von Deutschland aus stehen verschiedene Flugverbindungen nach Santiago zur Auswahl. Vom Flughafen der chilenischen Hauptstadt gibt es die einzige Verbindung vom Festland nach Rapa Nui: Nur die Airline LATAM fliegt die Insel an. Aktuell gibt es vier Verbindungen pro Woche. Einmal wöchentlich hat die Osterinsel zudem eine Verbindung mit Papeete, Tahiti. Dabei reisen Sie übrigens nicht in abenteuerlichen Kleinflugzeugen, sondern meist in einer Boeing 787, manchmal auch mit dem Dream Liner, der Boeing 777. Die Flugzeit beträgt ab Santiago rund 5 Stunden, ab Papeete, Tahiti 5, 5 Stunden.
Wer die Insel nicht alleine erkunden möchte, findet, wie natürlich auch für den Besuch des Rapa Nui Nationalparks, verschiedene geführte Ausflüge. Reiseagenturen bieten Touren an, die halbe oder ganze Tage dauern. Es ist aber auch problemlos möglich, auf eigene Faust unterwegs zu sein. Zu mieten gibt es Autos, Bikes, Roller, Quads und sogar Pferde. Viele schöne Ecken der Osterinsel können zu Fuß erforscht werden.
Übernachten auf der Osterinsel und im Nationalpark Rapa Nui
Wenn man bedenkt, dass auf der Insel gerade mal rund 4000 Menschen leben, aber jährlich ca. 40.000 Besucher ankommen, dann ist klar: Die Einwohner leben weitestgehend vom Tourismus und stellen Übernachtungsmöglichkeiten in verschiedenen Preisklassen zur Verfügung. Hotelzimmer sind in Rapa Nui ab 50 Euro zu haben. Günstiger wohnt man auf dem Campingplatz, der über WLAN und Duschen verfügt: Hier kostet die Nacht ungefähr 6 Euro. Recht günstig übernachtet man auch in den sogenannten Dorm Rooms. Das sind einfache, aber zweckmäßige Wohnheime oder Hostels. Einige Unterkünfte bieten die Möglichkeit, seine Mahlzeiten selbst zuzubereiten. In den Supermärkten finden sich die üblichen Waren zu ähnlichen Preisen wie in Europa in den Regalen.
Freizeitaktivitäten und Sehenswertes im Rapa Nui Nationalpark
Die meisten Besucher nehmen den Weg in diese abgelegene Gegend wegen der geheimnisvollen mystischen Steinfiguren auf sich. Die Moais, wie die Figuren genannt werden, sollten zwischen 1250 und 1500 errichtet worden sein. Vom wem und warum, das ist bis heute nicht bekannt. Die Rapa Nui, das ist übrigens auch der Name der Einwohner, zerstörten sie im 18. Jahrhundert. Sie wurden aber später wiederaufgebaut. Die größte Gruppe von Steinköpfen liegt am Ostende der Insel.
Wenn Sie im Nationalpark Rapa Nui unterwegs sind, gilt es einige wichtige Verbote zu beachten:
- Klettern Sie niemals auf den Kultplattformen herum.
- Es ist nicht erlaubt, die Moai-Figuren zu berühren.
- Achten Sie darauf, nicht auf den gravierten Steinflächen zu stehen.
- Parken Sie das Auto oder den Roller auf den dafür vorgesehenen Parkplätzen. Sie sollten niemals mit einem Fahrzeug zu nahe an archäologische Städten heranfahren.
Neben der Besichtigung der Schätze aus uralten Zeiten bieten sich auf der Osterinsel vor allem sportliche Betätigungen an. Schwimmen, Reiten und Tauchen sind besonders beliebt. Dazu wird Wandern großgeschrieben. Es gibt drei wunderschöne Wanderungen, deren Wege auch ohne Guide gut zu finden sind. Das sind folgende Routen:
- 3-stündige Wanderung auf den Vulkan Maunga Terevaka.
- 3 bis 4-stündige Wanderung auf der Ruta Patrimonial entlang der Küste mit herrlichem Blick über das Meer.
- 1,5-stündiger Aufstieg auf einem gut ausgeschilderten Weg zum Krater des Rano Kau.
Wanderkarten sind in vielen Läden erhältlich, aber nicht unbedingt nötig. Verlaufen kann man sich in dieser Region praktisch nicht.
Flora und Fauna im Nationalpark Rapa Nui
Anders als die meisten anderen südamerikanischen Nationalparks, ist die Osterinsel artenarm. Wegen des jahrhundertelangen Raubbaus, aber auch aufgrund der sehr isolierten Lage gibt es vor allem Haus- und Nutztiere. Dazu zählen Hunde, Katzen, Pferde, Schafe, Schweine und Ziegen. Wild leben Mäuse, Ratten, wenige Reptilien, Seevögel und nur ein paar Landvögel. Vor freilaufenden Hunden müssen Sie keine Angst haben, die meisten sind sehr friedlich und der ein oder andere freut sich sogar über ein paar Streicheleinheiten.
Auch die Flora zeigt sich bescheiden, hat aber immerhin einige endemische Arten zu bieten. Dazu zählen Farne und Toromiro. Das sind kleine Bäume mit sehr festem Holz, die, ebenso wie Eukalyptus im Nationalpark Rapa Nui angepflanzt wurden. Der Toromiro kam früher häufiger vor, ist inzwischen aber wild wachsend so gut wie ausgestorben.
Klima und beste Reisezeit für den Rapa Nui
Der Rapa Nui Nationalpark kann das ganze Jahr über besucht werden. Von Mai bis Oktober ist es feuchter und frischer als in der restlichen Zeit des Jahres. Die tiefsten Temperaturen mit ca. 12 bis 14 Grad herrschen im August. Januar und Februar sind die heißesten Monate, dann kann es bis zu 30 Grad warm werden. Durchschnittliche scheint die Sonne auf der Osterinsel sieben Stunden am Tag, bzw. 2500 Stunden im Jahr. Durch die sehr klare Luft herrscht eine äußerst intensive Sonneinstrahlung. Benutzen Sie unbedingt einen guten Sonnenschutz, tragen Sie eine Kopfbedeckung und nehmen Sie für Wandertouren und Ausflüge stets ausreichend Trinkwasser mit! Übrigens: Wirbelstürme, wie viele andere Inseln sie kennen, gibt es auf der Osterinsel nicht.
Ein Tipp: Anfang Februar findet alljährlich das Tapati-Festival statt. Dabei handelt es sich um die wichtigste kulturelle Veranstaltung, die auch für Touristen ein unvergessliches Erlebnis bietet.
Allgemeine Informationen zum Rapa Nui
Jeder Besucher der Osterinsel muss ein Ticket für den Rapa Nui Nationalpark kaufen. Dieses kostet ca. 80 US Dollar pro Person und ist zehn Tage lang gültig. Damit können sämtliche archäologische Stätten auf der ganzen Insel besichtigt werden. Erhältlich ist diese Eintrittskarte entweder gleich nach der Anreise am Flughafen oder bei der Nationalparkverwaltung in Hanga Rosa.
Bitte beachten Sie, dass Drohnen, auch für die private Fotografie, strengstens auf der gesamten Osterinsel verboten sind!
Möchten Sie den Rapa Nui mit allen Sinnen genießen, sollten Sie mindestens drei Tage einplanen.