Nationalpark Alerce Costero – wandern unter uralten Bäumen
In Chile wurden 19 Prozent der Landesfläche durch Nationalparks unter Schutz gestellt. Einer der zahlreichen Parks ist der Alerce Costero Nationalpark, ein ca. 24.000 ha großes Wildgebiet in der Cordillera Pelada. Am 3. Januar 1987 errichte die Regierung in der Region das Nationaldenkmal Alerce Costero. Dieses hat man 2012 in Parque Nacional Alerce Costero umbenannt. Der noch junge Nationalpark entstand in Zusammenarbeit von öffentlich-privaten und staatlichen Stellen, indem das Nationaldenkmal, das Valdivia-Nationalreservat, das Landgut Quitaluto sowie von The Nature Conservancy gespendetes Land vereint wurden.
Der Nationalpark erstreckt sich bis zu einer Höhe von 1.048 Metern. Er ist ein fantastisches Ziel für Wanderer und insgesamt für alle, die sich für Botanik interessieren.
Die Anreise zum Nationalpark Alerce Costero
Ab Deutschland gibt es diverse Flugverbindungen mit einem oder mehreren Stopps in die chilenische Hauptstadt Santiago de Chile. Wenn Sie ausreichend Zeit haben und mit dem Mietwagen zum Park reisen möchten, empfehlen wir Ihnen, ein 4×4-Auto zu mieten, da mehrere steile Anstiege und nicht asphaltierte Straßenabschnitte zu bewältigen sind. Das gilt auch, wenn Sie sich für einen Inlandsflug von Santiago nach Valdivia entscheiden, den dem Alerce Costero nächstgelegenen Flughafen.
Der Nationalpark hat mehrere Eingänge, das Haupttor befindet sich nur wenige Kilometer von der Stadt La Union entfernt und liegt an der Panamericana.
Haben Sie keine Möglichkeit, ein Auto zu mieten, ist es empfehlenswert, ein Zimmer in Puero Montt zu nehmen, denn von hier aus gibt es einen Bus-Service direkt zum Nationalpark.
Übernachten in der Region des Alerce Costero Nationalparks
In der näheren Umgebung des Parks finden Sie verschiedene Unterkünfte für jeden Anspruch. Im südlichen Teil des Parks gibt es zwei sehr einfache Campingplätze, der eine ist mit dem Auto, der andere nur zu Fuß erreichbar. Unterwegs finden Sie Schutzhütten zum Picknicken, allerdings muss die gesamte Verpflegung mitgebracht werden. Lediglich fließendes Wasser ist vorhanden und von guter Qualität. Deshalb sollten Sie neben einem Picknick auch eine Trinkflasche einpacken.
Wandern und Naturerlebnisse im Alerce Costero
Der in Zentralchile gelegene Nationalpark zieht vor allem wegen seiner uralten Bäume Besucher an. Er beheimatet einen gefährdeten Patagonischen Zypressenwald, der viele hundert Jahre alt ist. Ein Baum wird sogar auf ein Alter von etwa 3.500 Jahren geschätzt. Klar, dass dieser das Highlight für die Wanderer ist und jeder, der in den Alerce Costero kommt, ihn sehen, berühren und fotografieren möchte.
Die Fläche, auf denen immergrüne Zypresse wachsen, beträgt gerade mal 20.000 Hektar und wird immer wieder von Bränden bedroht. Die Bäume wurden als gefährdet eingestuft und stehen unter Schutz. Holzschlag ist strengstens untersagt und wird entsprechend hart bestraft.
Die Wanderung im Park dauert bei gemütlichem Tempo rund 3 Stunden und kann sehr gut mit Kindern unternommen werden. Sie erleben eine unglaublich schöne Landschaft mit Wasserfällen und herrlichen Pflanzen und exotische Blumen. Zudem können Sie die Ruhe genießen, denn es kommen relativ wenige Besucher in den Alerce Costero.
Der Nationalpark Alerce Costero bietet zwar keine anspruchsvollen Trekkingtouren oder Bergbesteigungen, aber die wundervollen Naturschönheiten lohnen den Abstecher hierher auf jeden Fall!
Flora und Fauna im Alerce Costero Nationalpark
Etwa die Hälfte des Parks ist dicht mit Wald bedeckt, typische Bäume sind außer den Patagonischen Zypressen (die regional Alerce genannt werden und dem Park den Namen gaben), Eiben, Coihue-Südbuchen, und viele Lärchen. Neben den riesigen Bäumen beeindruckt der Alerce Costero mit einem imposanten Bergmassiv, durch das sich tiefe Täler ziehen und zudem zählt er über 50 Lagunen.
In dieser Landschaft finden neben dem kleinsten Hirsch der Welt, dem Pudu, auch Tiere, die wir als Haustiere kennen, den perfekten Lebensraum: die putzigen Chinchillas. Außerdem leben im Park Hasen, die Chiloé-Beutelratte, auch als Kleines Bergäffchen bekannt, kleine Beuteltiere, Pumas und Graufüchse. Zudem gibt es zahlreiche Vögel, Insekten und Reptilien. Und wie überall in Südamerika ist es ein besonders schönes Erlebnis, dem mächtigen Andenkondor am Himmel zu entdecken.
Klima und beste Reisezeit für den Nationalpark Alerce Costero
Das Klima in der Region ist mit jenem in der Mittelmeerregion vergleichbar, jedoch genau umgekehrt, da sich Chile auf der Südhalbkugel befindet. Das heißt: Von Oktober bis März ist Sommer und das Thermometer klettert nicht selten bis auf 30 Grad. In dieser Zeit fällt wenig Niederschlag. Im Winter, der hier von Mai bis August dauert, können die Temperaturen bis auf 15 Grad sinken. Dann gibt es häufig Regenfälle, der meiste Niederschlag wird im Juli verzeichnet.
Je nach Jahreszeit gehört also Sonnenschutz oder Regenbekleidung ins Gepäck. Denken Sie, vor allem wenn Sie zelten möchten, auch an einen wirksamen Insektenschutz.
Möchten Sie auf einer Reise in Chile mehrere Nationalparks besuchen, lässt sich der Alerce Costero gut mit dem Park Reserva Costera Valdviana verbinden, der direkt anschließt und sich bis zur Küste des Pazifiks zieht