Der Nationalpark Sumapaz – der weltweit größte Paramo
Der 1977 gegründete Nationalpark erstreckt sich über eine Fläche von 154.000 Hektaren über die kolumbianischen Departamentos Huila, Meta und Cundinamarca sowie den Stadtbezirk Sumapaz von Bogota. Der Höhenunterschied im Nationalpark Sumapaz beträgt 1500 m, der höchste Punkt liegt auf 4360 m ü. M. Sumapaz gilt als größter Paramo und als schönste Wildnis der Welt. Neben der geschützten Flora und Fauna ist der Park auch für seine archäologischen Funde aus der Zeit vor der spanischen Eroberung bekannt. Ein interessantes Ziel also, welches sich lohnt, während Ihrer Reise durch Kolumbien zu besuchen.
Die Anreise zum Nationalpark Sumapaz
Während viele südamerikanische Nationalparks umständlich zu erreichen sind, beginnt der Sumapaz direkt im gleichnamigen Stadtteil der Hauptstadt Bogota. Von Europa aus haben Sie verschiedene Möglichkeiten, nach Kolumbien zu fliegen. So gibt es zum Beispiel ab Frankfurt oder Zürich Direktflüge. Es lohnt sich, die Preise zu vergleichen und vielleicht einen Zwischenstopp in Kauf zu nehmen.
Zum Nationalpark Sumapaz gelangen Sie ganz einfach mit dem Bus. Fahren Sie zuerst bis zur Station Transmilenio-Portal und erkundigen Sie sich dort nach den Umsteigemöglichkeiten. Es fahren diverse Busse nach Sumapaz.
In Bogota finden Sie Unterkünfte für jeden Anspruch, von einfachen Pensionen bis hin zu ausgezeichneten Hotels. Von Ihrem gewählten Quartier aus haben Sie es nicht weit zum Park.
Aktivitäten und Sehenswertes im Sumapaz
Der Nationalpark Sumapaz ist ein Eldorado für Wanderer und Biker. Die wundervollen Landschaften des Parks zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden, ist ein unvergessliches Erlebnis. Es gibt einige spezielle Orte zu entdecken wie zum Beispiel die Lagune Sumapaz, die zu den «sieben Wundern» der Hauptstadt gehören. Hier wachsen unzählige der einzigartigen Espeletia Pflanzen. Diese wandeln mit ihren feinen Härchen das Nebelwasser um und nähren damit Bäche und Flüsse in der Region. Bevor wir aber ausführlicher auf Flora und Fauna des riesigen Nationalparks eingehen, möchten wir Ihnen weitere Aktivitäten im Park vorstellen:
- Nicht nur Wanderer, auch Mountainbiker finden im Sumapaz die optimalen Voraussetzungen für ihren Sport. Rasante Downhills, schwindelerregende Blicke in tiefe Schluchten und ein brausender Fluss machen die Gegend zu einem Genuss für alle Mountainbiker. Es ist gut möglich, dass Sie hier auch kolumbianische Radprofis treffen, die gerne im Nationalpark trainieren.
- Ein herrliches Naturerlebnis sind die zahlreichen Flüsse und Lagunen, die bis auf eine Höhe von 4360 m zu finden sind.
- Wenn Sie sich für Geschichte interessieren, sollten Sie die Ruinen des Gefängnisses besuchen, welches der Diktator Gustavo Rojas Pinilla einst erbauen ließ, um Gefangene hierher zu bringen.
- Ebenfalls lohnt sich ein Blick auf das sich im Park befindende Moor mit seinen vier Seen, die Teil eines komplexen, einzigen Ökosystems sind.
- Eine weitere Attraktion ist das Zusammenspiel von zehn Gewässern, deren Farben so lebendig erscheinen, dass sie als irdisches Paradies bezeichnet werden.
- Auch die Erforschung der Höhle La Verjon ist empfehlenswert.
- Wanderwege sind in der Regel gut ausgeschildert und führen zu einigen der vorher genannten Sehenswürdigkeiten. Für Tageswanderungen empfiehlt es sich, an einer geführten Tour teilzunehmen. Sie erleben und erfahren dabei vieles, was Sie auf einer individuellen Wanderung verpassen könnten.
Flora und Fauna im Nationalpark Sumapaz
Im weltgrößten Paramo fallen vor allem die bis zu einem halben Meter hohen Paspalum sowie verschiedene Arten der Gattung Espeletia auf. Es gedeihen auf dem riesigen Gelände natürlich noch weitere Pflanzen. Diese sorgen dafür, dass zahlreiche Tiere im Park die perfekten Lebensbedingungen finden. Insgesamt gilt der Sumapaz als ein Ökosystem, das einer wasserreichen Wüste gleicht. Die Böden sind wenig fruchtbar, weshalb es kein Artenreichtum gibt, wie in anderen Gebieten. Tiere und Pflanzen, die hier zu Hause sind, müssen vor allem eines sein: robust. Zu den typischen Vertretern der Fauna gehören Reptilien, Frösche, Fische und diverse Vogelarten. Auch Puma und Ozelotkatze, die hier Tigrillo genannt wird, fühlen sich im Park wohl. Zudem bietet er den größten geschützten Lebensraum in Kolumbien für den seltenen Bergtapir. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie diesen zu sehen bekommen, ist allerdings gering.
Zugang zum Park und wichtige Informationen für Besucher
Der Zugang zum Park ist kostenlos, es wird lediglich eine Registrierung gewünscht. Sie erhalten beim Eingang einige Empfehlungen über das Verhalten in der Wildnis des Nationalparks Sumapaz, die Sie während des Aufenthaltes strikt befolgen müssen. Es handelt sich um ein sehr fragiles Ökosystem, welches Sorgfalt bei allen Unternehmungen verlangt:
- Verlassen Sie die gekennzeichneten Wege nicht.
- Pflücken Sie keinerlei Pflanzen und verhalten Sie sich auch rücksichtsvoll gegenüber der Tierwelt.
- Sie müssen Ihre Verpflegung für die Dauer des Aufenthaltes im Park im Rucksack mitbringen. Wichtig: Lassen Sie keinerlei Müll zurück und packen Sie alles, was sie mitgenommen haben, wieder ein, um es später außerhalb des Nationalparks ordentlich zu entsorgen.
- Es gibt im Park keine Infrastruktur um zu Zelten. Erkundigen Sie sich bitte rechtzeitig, ob und wenn ja wo, es in der Nähe die Möglichkeit für Camping gibt.
Übrigens wird manchmal vor dem Zugang zum Park der Nachweis über eine Gelbfieberimpfung verlangt, wenn Sie mindestens 10 Tage in der Region unterwegs sein möchten. Tragen Sie unbedingt Ihren Impfausweis bei sich.
Die ideale Reisezeit für den Nationalpark Sumapaz
Bogota liegt nahe am Äquator, weshalb es nur geringe Temperaturschwankungen gibt. Die Höchstwerte für die Region liegen bei 21 bis 22 Grad, die Tiefstwerte um den Gefrierpunkt. Die Spanne zwischen tiefsten und höchsten Temperaturen ist groß, was sich auf die Höhenunterschiede zurückführen lässt. Das Klima wird eher in Regen- und Trockenzeit unterteilt, weshalb diese Angaben für Ihre Reiseplanung von Interesse sind: Die trockensten Monate sind Juli und August mit lediglich durchschnittlich vier Regentagen monatlich. Die Regenzeit fängt im Oktober an und dauert bis Ende Mai. Der meiste Regen fällt normalerweise im April, dann ist mit etwa 16 Regentagen zu rechnen. Die beste Reisezeit ist deshalb Juli und August. Aber auch dann gehören Mütze, Schal und warme Outdoorbekleidung unbedingt ins Gepäck. Vor allem in den Bergen und am frühen Morgen kann es empfindlich kalt werden.
Und wenn Sie doch einmal auf Ihrer Reise in Kolumbien und speziell in der Region des Sumapaz von Regenwetter überrascht werden? Dann lohnt sich ein Besuch der vielen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt. Bogota ist für seine schöne Architektur und interessante Kultur bekannt.