Der geheimnisvolle Nationalpark Cordillera de Los Picachos
Der Nationalpark Cordillera de Los Picachos umfasst ein Gebiet von 447.40 ha. Er wurde 1977 gegründet und liegt in der kolumbianischen Andenregion Cordillera Oriental, einem Gebiet, dass sich vom kolumbianischen Süden bis in den Norden erstreckt. Sein westlicher Teil gehört zum Magdalena-Becken, sein östlicher umfasst die Flussbecken des Amazonas, des Orinoco und des Catatumbo. Der Altiplano Cundiboyacense und die Sierra Nevada del Cocuy mit ihren schneebedeckten Gipfeln ragen im Park majestätisch hervor. Im Gebirge liegen die weltweit meisten Páramos. Die baumlose Vegetationsform der tropisch-äquatorialen Hochlandsteppen kann auf Wanderungen erkundet werden. Bekannt ist vor allem der Páramo Ocetá, der mit seinen einzigartigen Moosen, Flechten, diversen kleinen Pflanzen, Steinformationen und Wasserfällen als schönster Páramo auf der ganzen Welt gilt.
Das Ökosystem des Nationalparks Cordillera de Los Picachos
Im Park treffen der Amazonas, der Orinoquia und die Andenregion von Kolumbien aufeinander. Das Gebiet verzeichnet eine überdurchschnittlich hohe Niederschlagsmenge von ca. 5000 mm pro Jahr. Dschungel, Berge und Bergwald sind die Heimat unzähliger Tiere und Pflanzenarten. Im Park entspringt zudem der Guayabero-Fluss, der zu den wichtigsten Nebenflüssen des imposanten Orinoco-Flusses zählt. In der gesamten Region des Orinoco verbergen sich noch immer Naturgeheimnisse, die von atemberaubender Schönheit sind. Es gibt nur wenige Gebiete mit einer solch enormen Biodiversität. Das war Grund genug, in der Gegend gleich sechs Nationalparks zu gründen, von denen der Cordillera de Los Picachos einer der geheimnisvollsten ist. In diesem sollen rund 800 Vogelarten und weitere 260 Tierarten leben, jedoch liegen viel zu wenig Informationen vor, da der Park zu wenig erforscht ist.
Die Anreise zum Nationalpark Cordillera de Los Picachos
Der Park liegt auf dem Gebiet des Departements Caquetá. Von Europa kommen die meisten Touristen auf dem Flughafen der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá an und reisen auf einem Inlandflug zum Gustavo Artunduaga Paredes Airport Florencia, Caquetá weiter. Von dort empfiehlt es sich, einen Mietwagen für die Weiterfahrt zu nehmen. Manche Hotels bieten auch einen Shuttleservice an und auch Taxis bietend eine gute Option, zumal diese in Kolumbien sehr preiswert sind.
Flora und Fauna im Cordillera de Los Picachos
Wie bereits erwähnt, gibt es bis heute nur wenige Erkenntnisse über die Bewohner des Nationalparks Cordillera de Los Picachos. Es ist anzunehmen, dass noch einige seltene oder sogar bisher unbekannte Pflanzen- und Tierarten in den nächsten Jahren hier entdeckt werden. So weiß man bereits, dass neben den typischen Vertretern der hier ansässigen Tierwelt wie Ameisenbär, verschiedene Affenarten, Pumas und Hirschen auch der sehr seltene Bergtapir lebt. Hunderte von farbenfrohen Vögel und weit über 1000 Insekten sowie rund 100 Reptilienarten wurden bisher gezählt. Es sollen ca. 50 Orchideenarten im Cordillera de Los Picachos gedeihen sowie Tausende verschiedene Blumen und andere Pflanzen.
Den Nationalparks Cordillera de Los Picachos besuchen?
Mangels Forschung birgt der Naturpark noch viele Geheimnisse. Das heißt aber auch, dass es zu gefährlich wäre, Touristen den Zugang zum Cordillera de Los Picachos zu ermöglichen. Sollten Sie im Internet auf die ein oder andere Information stoßen, dass Sie hier schöne Wanderungen unternehmen können, so stimmt das leider nicht. Es wird kein Ökotourismus angeboten!
Aktuell gibt es auch keine Führungen im Park. Ob sich dies in absehbarer Zeit ändern wird, ist uns leider im Moment nicht bekannt. Fragen Sie am besten vor Ort und holen Sie sich aktuelle Tipps zu Ausflügen in der näheren Region. So bieten sich in unmittelbarer Nähe von Florencia zum Beispiel erlebnisreiche Wanderausflüge zum Reserva Natural El Danubio oder dem Reserva Natural y Ecoturistica la Avispa an, auf denen Sie die natürliche Schönheit der Region mit ihrer traumhaften Landschaft, eindrücklichen Wasserfällen und imposanten Flüssen genießen können und vor allem die herzliche Gastfreundschaft der Menschen, die hier leben, erfahren werden.
Übernachtungsmöglichkeiten und Verpflegung in Parknähe
Das Departement Caquetá ist dünn besiedelt und lebt vor allem von der Landwirtschaft. Industrie ist praktisch keine vorhanden und auch der Tourismus spielt eine unbedeutende Rolle. Selbst in der Hauptstadt der Region, Florencia, mit rund 175.407 Einwohnern, steckt die Industrialisierung noch in den Kinderschuhen. Allerdings gibt es zahlreiche Hotels und Restaurants, die jedem Anspruch gerecht werden. Gilt Florencia doch in Kolumbien als „Das Tor zum Amazonas“.
Die beste Reisezeit für die kolumbianischen Anden
In den Anden herrscht gemäßigtes Tropenklima mit einer Maximaltemperatur von ca. 17.5 bis 19,5 Grad. Große Klimaschwankungen sind hier unbekannt. Wie überall in den Bergen gilt allerdings, dass die Temperaturen sinken, je höher man steigt. Die Niederschlagsmenge ist über das Jahr verteilt relativ gleich, wobei die Monate April, Mail, Oktober und November etwas regenreicher sind. Angenehm warm und sonnig und mit durchschnittlich vier Regentagen pro Monat gelten Juli und August als Hauptreisesaison für die Anden.
Reisen nach Kolumbien sind vor allem für Naturfreunde, Outdoorsportler und Backpaper ein absolutes Highlight. Sollten Sie während Ihres Aufenthaltes im Land keine Möglichkeit haben, den Nationalpark Cordillera de Los Picachos zu besuchen, bieten sich, auch in der Andenregion, weitere wundervolle Parks für Wanderungen und Ausflüge an.